Über 400 Jahre wurde an der Lahn zwischen Wetzlar und Katzenelnbogen der farbige Lahnmarmor gewonnen. Ein Zentrum war die Region um Schupbach. Hier wurde der schöne Werkstein schon Ende des 16. Jahrhunderts abgebaut, bearbeitet, vor Ort verwendet und später auch in alle Welt exportiert. Der Marmor von der Lahn war für Schupbach eine lange Zeit der zentrale Wirtschaftsfaktor. Der Abbau wurde in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts eingestellt. Die Marmorbrüche gerieten in Vergessenheit und waren zeitweise nur noch Insidern bekannt.
Nun hat sich in Schupbach eine private Initiative um den Gaudernbacher Bauunternehmer Ragnar Feickert gebildet, die die seit geraumer Zeit in Privatbesitz befindlichen historischen Brüche der Marmorvarietäten Schupbach Schwarz, Schupbach Goldader, Famosa S, Orania oder auch Korallenfels wieder freilegt, von Unrat befreit und die Infrastruktur teilweise wieder instandsetzt. So werden in den Brüchen die Abbaustufen freigelegt und gereinigt, die Geräte restauriert und rekonstruiert als auch Teile der Anbindungen zur ehemaligen Kerkerbachbahn wieder instandgesetzt.
Die Schupbacher Initiative arbeitet eng mit dem Lahn-Marmor-Museum zusammen, da sich die Schupbacher Marmorlandschaft und die Angebote des Museums wunderbar ergänzen.
Der aktuelle Buchtipp hierzu: Axel Becker und Willi Wabel: "Vom Tropenriff zum Denkmal - 400 Jahre Schupbacher Marmor" 180 Seiten, reich bebildert, 25 Euro. Ein Muss für alle Freunde des Lahnmarmors, erhältlich im Museumsshop und in der Residenzbuchhandlung in Weilburg.