Lahnmarmor Entstehung Unica Bruch Korallen LMM1

Am Sonntag, dem 13. Mai 2018 führte das Lahn-Marmor-Museum aus Anlass des Internationalen Museumstages um 15:00 Uhr im Lahn-Marmor-Museum, Oberau 4 in Villmar ein Zeitzeugen-Café besonderer Art durch. Steinmetzmeister Thomas Meuser, langjähriger geschäftsführender Gesellschafter des Steinmetzbetriebes Engelbert Müller KG, und seine damaligen Mitarbeiter Otfried Adler und Alfons Stein berichteten über die Bergung der letzten Blöcke aus dem Villmarer Bongard-Bruch.

Wie kam es zu dieser spektakulären Aktion? 1988 beschloss der Landtag von Ba-den-Württemberg, die Rekonstruktion des 1945 zerstörten Hochaltars der Mannheimer Jesuitenkirche zu fördern und damit den Wiederaufbau der Kirche abzuschließen. Der bekannte Kunsthistoriker Georg Dehio hatte diese Kirche einst als die schönste südwestdeutsche Barockkirche bezeichnet. Teile der Kirche, u.a. alle Altäre, waren im 18. Jahrhundert aus Lahnmarmor errichtet worden. Die Rekonstruktion sollte nun auch mit Originalmaterial erfolgen. So kam es, dass im Februar 1989 der damals weltweit größte Teleskop-kran in Villmar eingesetzt wurde, um die letzten Marmorblöcke aus dem Bongard-Bruch zu heben. Die Bergung dieser Blöcke zur Rekonstruktion des Ziborienaltars der Mannheimer Jesuitenkirche bildete den vorläufigen Abschluss einer nahezu 400-jährigen Abbautätigkeit des polierfähigen Massenkalks als Lahnmarmor.

Personen, die damals Zeitzeugen der Blockbergung wurden, waren herzlich eingeladen, sich in das Zeitzeugengespräch einzubringen, beispielsweise mit Fotografien.

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